Die Liste der Freizeitangebote im Juni 2023 steht zum Download bereit.
Sie stellten gemeinsam die Ergebnisse der PSAG-Versammlung vor (v. l.): Birgit Paas, Olaf Stiefelhagen, Ute Kaber und Caroline Frank-Djabbarpour.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Krefeld hat in ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung eine Standortbestimmung nach zwei Jahren Corona-Pandemie vorgenommen. Die bereits seit 46 Jahren existierende PSAG versteht sich als Interessensvertretung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, Suchterkrankungen oder psychosozialen Beeinträchtigungen in Krefeld. Sie steht zu diesen Themen im Dialog mit der Fachwelt, Politik und Öffentlichkeit. „Wir sind das größte Krefelder Netzwerk in diesem sozialen Bereich" sagt Olaf Stiefelhagen, Vorsitzender der PSAG und als Oberarzt bei der Alexianer Krefeld Klinik für psychische Gesundheit. Er hat in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der stellvertretenden Vorsitzenden Ute Kaber, Sachbereichsleitung Alkohol und Drogenhilfe der Caritas Krefeld, Caroline Frank-Djabbarpour als Geschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM)-Krefeld und Birgit Paas aus dem Fachbereich Gesundheit der Stadt die Ergebnisse der PSAG-Tagung vorgestellt. Alle sind auch Mitglieder des Sprecherrates der PSAG.
Die Mitglieder der PSAG kommen vor allem aus Krankenhäusern, Heimen, Rehabilitationseinrichtungen, ambulanten Diensten, Wohlfahrtsverbänden, Sozialdiensten, niedergelassenen Praxen, Selbsthilfeorganisationen, Angehörigenvereinigungen und Fachämtern von örtlichen und regionalen Behörden. Die Geschäftsführung der PSAG ist angesiedelt bei der Geschäftsführung der kommunalen Gesundheitskonferenz im Fachbereich Gesundheit der Stadt. Die wesentliche Arbeit innerhalb der PSAG wird in den einzelnen Arbeitsgruppen geleistet, die mit bestimmten Problembereichen in besonderer Weise verbunden sind. Die PSAG-Mitglieder tauschen sich in regelmäßigen Treffen der Untergruppen und Projektgruppen aus. Es geht in den Sitzungen der PSAG und den Untergruppen um wechselseitige fachliche Information, Beratung und Unterstützung, qualitätssichernde Maßnahmen, Vernetzung und Kooperation. Die Sprecher der Gruppen bilden mit dem Vorsitzenden der PSAG und der Geschäftsführung den - ebenfalls regelmäßig tagenden - Sprecherrat. So wird der Kontakt- und Informationsfluss innerhalb des Versorgungssystems gestärkt und es können Anstöße für neue Entwicklungen und deren Umsetzung gegeben werden.
„Die PSAG ist in Krefeld mehr denn je gefordert", bilanziert Ute Kaber mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie. Menschen mit psychischen Erkrankungen hätten besonders zu Beginn auf bestehende Hilfsnetzwerke nicht zurückgreifen können. Digitale Angebote hätten dies nicht ersetzen können. Ältere Menschen ebenso wie Kinder hätten unter der sozialen Vereinsamung gelitten. Für Obdachlose und Abhängigkeitserkrankte habe die Pandemie gravierende Folgen gehabt. „Es gibt eine spürbar größere Verelendung. Auch beobachten wir eine Zunahme von Gewalt als Folge von Angst." Der Bedarf an Hilfe für diese Menschen sei stark gestiegen. Entsprechend wichtig sei die enge Vernetzung in der PSAG, betont auch Caroline Frank-Djabbarpour. „Die betroffenen Menschen sind auch Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt. Das Ziel unserer Arbeit ist, möglichst vielen von ihnen einen Weg aus ihrer schwierigen Lage aufzuzeigen."
Die Mitglieder erörtern, auch im Auftrag der Krefelder Gesundheitskonferenz, Fachthemen wie zum Beispiel neue Entwicklungen und Angebote, sie analysieren die Versorgungssituation der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen und machen Vorschläge zur Weiterentwicklung. So ist die PSAG auch wichtig für die Schnittstellen zu anderen Hilfesystemen. Die Ergebnisse ihrer Diskussionen haben empfehlenden Charakter.
Die PSAG hat bei ihrer Tagung Ziele formuliert, will sich breiter aufstellen, das Netzwerk bekannter machen, dazu auch digitaler werden. Zudem soll bei jüngeren Mitgliedern für das Netzwerk geworben werden. Olaf Stiefelhagen verweist auf viele konkrete Ergebnisse, die in den vergangenen Jahrzehnten in der PSAG bereits erzielt worden seien. Als Teil der „Erfolgsgeschichte" nennt er etablierte Angebote wie die Krefelder Krisenhilfe und die PSNV-Reserve (Psychosoziale Notfallversorgung). Sie wurde eingerichtet, um Menschen im Fall von Großschadensereignissen psychologisch betreuen zu können. Zum Einsatz kam die PSNV-Reserve etwa beim Brand des Affenhauses in Krefeld. Eingerichtet wurde außerdem die PSAG-Beschwerdestelle. Diese wurde für Menschen ins Leben gerufen, die Schwierigkeiten mit Einrichtungen in der psychiatrischen oder psychosozialen Versorgung haben. Die PSAG veranstaltet auch regelmäßig themenbezogene Fachtagungen sowie Veranstaltungen für die betroffenen Menschen, zum Beispiel den jährlichen Gerontopsychiatrie-Tag. Im Herbst etwa steht in Krefeld der Tag des Ehrenamtes an.
Die Jahresschrift 2020/2021 steht zum Download bereit.
SkF und SKM fordern für Bezieher*innen von Hartz IV und Altersgrundsicherung sofortige Hilfen in der Covid-19-Pandemie. Die Verbände kritisieren, dass der Staat für andere von der Pandemie betroffenen Menschen Hilfen anbiete, aber von Armut betroffene Menschen allein lasse. Dabei sei genau diese Gruppe in besonderer Weise von den Auswirkungen der Pandemie betroffen.
Konkret fordern SkF und SKM für Bezieher*innen von Hartz IV und Grundsicherung während der Dauer der Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag von 100 Euro. Nur so könne der zusätzliche Bedarf aufgefangen werden, der u. a. durch wegfallende Schulessen, geschlossene Tafeln, gestiegene Lebenshaltungskosten und insbesondere durch Aufwendungen für Desinfektionsmittel und Masken entstanden sei.
Zwingend notwendig sei auch, für Kinder und Jugendliche in Familien mit niedrigem Einkommen die notwendige Hard- und Software und alle Lernmittel, die für die Nutzung der digitalen Bildungsangebote der Schulen notwendig sind, als einmalige Leistungen der Jobcenter zur Verfügung zu stellen.
Zudem muss es ein erneutes Kündigungsmoratorium geben für alle, die aufgrund der Pandemie in Mietzahlungsschwierigkeiten geraten sind. Nur so kann verhindert werden, dass Menschen aufgrund pandemiebedingter Einkommensverluste die Wohnung verlieren. Auch das Kreditmoratorium ist zu erneuern, um zu vermeiden, dass Menschen aufgrund ihrer sozialen Situation in Existenznot geraten.
Die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen wird voraussichtlich auch in diesem Jahr das Leben der Menschen bestimmen. Gerade von Armut betroffene Menschen sind in besonderer Weise belastet, ihre Situation wird zunehmend prekär. SkF und SKM fordern die Politik daher zu raschem und entschiedenem Handeln auf.
Über den SKM Bundesverband
Der 1912 gegründete SKM Bundesverband unterstützt mit seinen 101 Mitgliedsvereinen Menschen in materieller und psychosozialer Not. Die Hilfe richtet sich unter anderem an wohnungslos und straffällig gewordene Menschen mit ihren Angehörigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Rechtlichen Betreuung von Menschen, die ihre Anliegen nicht selbstständig erledigen können. Hilfe leisten ehrenamtliche und berufliche Mitarbeiter der Ortsvereine durch Beratung und Begleitung. Seit 2015 baut der SKM Bundesverband sein Angebot der Jungen- und Männerarbeit kontinuierlich aus, da die Geschlechtszugehörigkeit eine wichtige Rolle für die Gestaltung von Hilfs- und Beratungsangeboten darstellt. Damit leistet der SKM einen Beitrag für die Geschlechtergerechtigkeit.
Über den SkF Gesamtverein
Der SkF unterstützt mit rund 10.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 138 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer aktuellen Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. Sein An-gebot umfasst u. a. 120 Schwangerschaftsberatungsstellen, 91 Betreuungsvereine, 38 Frauenhäuser, 40 Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, 36 Kindertageseinrichtungen, 34 Mutter-Kind-Einrichtungen, 31 Dienste der Kindertagespflege sowie 22 Adoptions- und 35 Pflegekinderdienste.
Pressemitteilung: Menschen in Armut brauchen mehr Unterstützung in der Pandemie:
Die Sprechstunde der allgemeinen Sozialberatung findet aktuell montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9.00 Uhr bis 11.30 Uhr statt.
Mit Berufstätigen können auch individuelle Einzeltermine zu anderen Zeiten vereinbart werden. Weiterhin ist es auch möglich, Termine für die Telefonberatung oder Online-Beratung zu erhalten.
Aufgrund der Corona-Pandemie sind für alle persönlichen Beratungstermine Terminvereinbarungen erforderlich.
Die Beratung der Kontakt-und Beratungsstelle für psychisch kranke Menschen, die Männerberatung, die Schuldnerberatung und die Beratung der Ehrenamtlichen sowie die Gewaltberatung findet ebenfalls unter Einhaltung der Abstands- und Hygienemaßnahmen statt.
In unseren Dienststellen ist die Einhaltung der Hygienevorschriften sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend.
Unsere Geschäftsstelle ist zu den bekannten Öffnungszeiten geöffnet.
Wir bitten um Ihr Verständnis und freuen uns auf Ihren Anruf !
Caroline Frank-Djabbarpour M.A., Geschäftsführung
Das Sozialpsychiatrische Zentrum ist mit seinen Angeboten „Kontakt-und Beratungsstelle“, „Betreutes Wohnen“ und „Offener Treff“ in der Dienststelle auf der Marktstrasse 186 in 47798 Krefeld zu erreichen.
Seit dem 1.10.20 ist auch das Arbeitsfeld der "Jugendgerichtshilfe" auf der Marktstrasse 186 ansässig.